Ausführliche Informationen, alle technische Daten und detaillierte Lebensläufe entnehmen Sie bitte unserer Broschüre „Die Museumsbahn Ebermannstadt – Behringersmühle“, die 2018 neu erschienen ist. Sie können dieses 88 Seiten starke Heft für 7,90 Euro vor Ort bei unserer Museumsbahn erwerben oder für 9,90 Euro inkl. Porto und Verpackung bei uns bestellen. Kontaktieren Sie dazu bitte unsere Geschäftsstelle und besuchen unsere Seite „Mitnehmen“
Lok 1 „Ebermannstadt“ – Dampflok Ploxemam
Bauart: Bn2t
Hersteller: Hanomag
Baujahr: 1923
Fabriknummer: 9442
Die zwei bauartgleichen Dampflokomotiven Lok 1 & Lok 2 entstammen einer größeren Serie von Lokomotiven des Typs „Ploxemam“, die Hanomag zwischen 1910 und 1928 für Werkbahnen lieferte. Beide DFS – Lokomotiven wurden 1923 unter den Fabriknummern 9442 und 9444 auf Vorrat gebaut und in den Jahren 1924 und 1928 an die Städtischen Werke Nürnberg abgeliefert. Dort standen die beiden Maschinen im Nürnberger Gaswerk bis zur Mitte der 1970er Jahre im Einsatz – zuletzt allerdings nur noch als Reserve. 1975 konnte die DFS Lok 1 erwerben und Lok 2 als Dauerleihgabe der Stadt Nürnberg übernehmen. Lok 2 wurde in den darauffolgenden Jahren in Eigenleistung einer gründlichen Hauptuntersuchung unterzogen.
Von 1983 an bestritt sie neun Jahre lang allein den Dampfzugbetrieb im Wiesenttal und unterstrich ihre für einen kleinen Zweikuppler erstaunliche Leistungsfähigkeit. Lok 1 „Ebermannstadt“ ist mittlerweile in Behringersmühle geschützt hinterstellt.
Lok 3 – Akkumulatorlok
Bauart: Bo
Hersteller: Gewerkschaft Schalker Eisenhütte (mech.Teil) Siemens-Schuckert-Werke (elektr. Teil)
Baujahr: 1957
Fabriknummer: 53171 / 581
1978 konnte die DFS diese eisenbahngeschichtlich interessante Lokomotive als Stiftung der Kraftwerks-Union Mülheim/Ruhr übernehmen: Als erste batterie-elektrische Lokomotive der Welt mit halbleitergesteuerter Fahrtregelung sowie Nutzbremse mit Rückspeisung in die Akkumulatoren stand sie Pate für die Entwicklung moderner Elektrolokomotiven. Nach einer Hauptuntersuchung und Einbau einer Druckluftbremsanlage stand die Maschine seit 1988 auch für Streckendienste – insbesondere vor Arbeitszügen – zur Verfügung.
Gegenwärtig befindet sich die Maschine in einer aufwändigen Hauptuntersuchung, in deren Rahmen sie auch einen neuen Batterie-Satz erhalten wird. Nach Abschluss der HU besteht dann auch für die DFS die Möglichkeit, gemäß dem aktuellen Trend zur Elektromobilität, kurze Sonderzüge mit der Akkulok anzubieten.
Lok 4 – Dampflok ELNA 6
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Bauart: Dh2t
Hersteller: BMAG
Baujahr: 1930
Fabriknummer: 9963
1989 konnte die DFS diese 1930 von der „Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft“ (BMAG), vormals L. Schwartzkopff, gebaute Lokomotive erwerben. Dabei handelt es sich um eine typische Privatbahnlokomotive aus dem ELNA-Programm. Seit Herbst 1993 steht die Maschine der DFS voll betriebsfähig zur Verfügung. Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer vergleichsweise einfachen Handhabung trägt die Maschine die Hauptlast des Dampfbetriebs im Wiesenttal. Nach Ablauf ihrer Untersuchungsfristen steht die Maschine seit Frühjahr 2021 außer Dienst und wird nach der erforderlichen Hauptuntersuchung wieder eingesetzt werden. Dies wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen, da die Arbeiten aus Kostengründen mit eigenen Kräften erfolgen werden.
Lok 5 – Diesellok Köf 6204
Bauart: B-dh
Hersteller: Deutz
Baujahr: 1954
Fabriknummer: 55746
Im Frühjahr 1981 erwarb die DFS diese ehemalige Kleinlokomotive der Leistungsklasse II von der damaligen Deutschen Bundesbahn. Wenn auch erst 1954 von Deutz gebaut, so geht die Grundkonzeption auf die 1930 von der Deutschen Reichsbahn eingeführten leichten zweiachsigen Motorlokomotiven für den Rangier- und Übergabedienst auf kleinen Unterwegsbahnhöfen zurück. Die heute über 60-jährige Lokomotive findet bei der DFS vor Bau- und Arbeitszügen Verwendung, bespannt daneben aber auch einen Großteil der „kleinen Dieselsonderfahrten“ die mit ein bis zwei Wagen angeboten werden.
Lok 7 – Diesellok V36 123
Bauart: C-dh
Hersteller: BMAG
Baujahr: 1940
Fabriknummer: 11382
Die V36 stand der DFS seit 1990 zunächst als Leihgabe des Verkehrsmuseums Nürnberg zur Verfügung, 2002 wechselte sie in das Eigentum der DFS. In den 1950er Jahren wurde die Lok mit einer Dachkanzel und einem Hochführerstand ausgerüstet; gleichzeitig erfolgte der Einbau einer Sicherheitsfahrschaltung für den Einmannbetrieb. Von 21 Loks, die mit Hochführerstand ausgerüstet wurden, ist die V36 123 die einzige Überlebende. Bei der DFS erhielt sie zusätzlich eine INDUSI–Anlage sowie Zugbahnfunk. Diese Einrichtungen wurden im Rahmen der von der DFS durchgeführten Hauptuntersuchung nachgerüstet.
Dieseltriebwagen VT 135 069
Bauart: A1 CvT
Baujahr: 1937
Hersteller: Busch
Fabriknummer: 3
Unser historischer Dieseltriebwagen, von der Waggonfabrik Busch in Bautzen 1937 gebaut, stellt die letzte Vorkriegsentwicklung eines zweiachsigen Dieseltriebwagens für die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft dar. Insgesamt 64 Exemplaren wurden an die Reichsbahn geliefert, so dass diese Baurt die größte Serie eines zweiachsigen Triebwagens darstellte. Das Fahrzeug verfügt nach wie vor über einen MAN 6-Zylinder-Reihenmotor der Originalbauart mit einer Leistung von 150 PS. Die Kraftübertragung erfolgt mechanisch über ein Mylius-Getriebe auf eine der beiden Achsen. 1979 erwarb die DFS das wertvolle Stück zusammen mit dem dazu passenden VB 140 321 und überführte ihn im Rahmen einer eindrucksvollen Sonderfahrt von Lam nach Ebermannstadt. 1980 bestritt er als damals einziges betriebsfähiges Triebfahrzeug die Eröffnung unserer Museumsbahn. Zusammen mit dem Beiwagen VB 140 321 und seit 2008 auch mit dem Beiwagen VB 140 038 hat der historische Triebwagen neben Sonderfahrten viele der regulären Betriebstage der Museumsbahn bestritten. Momentan läuft die aufwändige Restaurierung. Nach der Hauptuntersuchung wird der Triebwagen hoffentlich bald wieder in Betrieb gehen.